Service Level Agreements im Maschinenbau - IT&Produktion

2022-11-14 15:16:28 By : Mr. kai shi

In Service Level Agreements erfahren Auftraggeber im IT-Sektor, mit welcher Minimalqualität einer gebuchten Leistung sie rechnen können. Der Dienstleister hingegen verbucht dafür einen wiederkehrenden Cashflow. Mit IIoT-Technologie lässt sich diese Konstellation hervorragend auf Maschinenhersteller und ihre Kunden übertragen.

(Bild: ©Quality Stock Arts/stock.adobe.com)

Ein Beispiel für Dienstgütevereinbarungen in der IT-Welt ist der Betrieb von Servern, bei welchem der Dienstleister seinen Kunden eine bestimmte Betriebszeit und schnellen Service vertraglich zusichert. Diese Anforderung dürfte Maschinenbauern bekannt vorkommen. Gerade innerhalb der Garantieperiode muss ein hohes Maß an Verfügbarkeit der Maschine sichergestellt werden, die jeweils über eine spezifische mechanische Lebenszeit verfügt. Gleichbleibende Betriebszeiten sind schwer vorherseh- oder umsetzbar – und unter Umständen mit dem Risiko von Vertragsstrafen durch Nichteinhaltung verbunden. Lassen sich SLA-ähnliche Vereinbarungen im Maschinenbau anwenden? Obwohl der Gedanke naheliegt, sind sie im Maschinenbau noch nicht so etabliert wie in anderen Branchen. Es gibt keine genauen Vorgaben und nur wenige Best Practices. Maschinenbauer können vergleichsweise frei definieren, welchen Service sie ihren Kunden nach der Garantiephase im Rahmen einer Dienstgütevereinbarung anbieten. Mit Digitaltechnik wie einer IIoT-Plattform öffnen sich neue Möglichkeiten, langfristige Service-Pakete zu schnüren – und Cashflows aufzubauen.

Die IIoT-Plattformbetreiber bei Ixon haben ein beispielhaftes Modell entworfen, das auf ein mittelständisches Unternehmen in der Verpackungsbranche zugeschnitten ist. Die Beispielfirma baut rund 50 horizontale Verpackungsmaschinen pro Jahr und verkauft auch Folien als Verbrauchsmaterialien an ihre Kunden. Alle Maschinen werden standardmäßig mit einer Fernzugriffslösung verkauft. Der Verpackungsmaschinenbauer bietet insgesamt vier mögliche Dienstgütevereinbarungen an: SLA Bronze, SLA Silber, SLA Gold und Consumables as a Service.

In der Garantieperiode ist es Aufgabe des Maschinenherstellers, seine Kunden von der Qualität seines Serviceangebotes zu überzeugen. Ein zufriedener Kunde in der Garantiephase ist als Grundvoraussetzung für die Erfolgsaussichten eines SLA-Angebots zu verstehen. Deshalb bietet der Maschinenbauer im Bronze SLA den gleichen Service per Fernzugriff an wie in der Garantiezeit. Voraussetzung dafür ist, dass serienmäßig jede Maschine mit einer Konnektivitätslösung verkauft wird. Wird diese Konnektivität in der Garantiephase als Option angeboten, könnten Maschinenbetreiber den Eindruck gewinnen, mit dieser Einmalzahlung wesentliche Elemente des Bronze-Pakets bereits bezahlt zu haben, der Mehrwert verliert womöglich an Überzeugungskraft.

Die Monitoring-Lösung secunet monitor KRITIS erkennt Angriffe durch Netzwerk- und Log-Analyse gemäß den Anforderungen der Orientierungshilfe des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zum IT-Sicherheitsgesetz 2.0‣ weiterlesen

Die mittlere Vereinbarung, das SLA Silber, bietet zusätzlich zu den Servicemöglichkeiten durch Fernzugriff eine Option, Maschinendaten zu sammeln und in einem Portal zu visualisieren. Dadurch wird die Überwachung von Verschleißteilen ermöglicht. Im Falle der Verpackungsmaschinen lässt sich so anhand der Maschinendaten beispielsweise nachverfolgen, wenn das Siegelmesser abstumpft oder verschmutzt. Dadurch können Servicetechniker rechtzeitig über einen erforderlichen Austausch informiert und ungeplante Ausfallzeiten vermieden werden. Der Maschinenhersteller profitiert zusätzlich davon, dass er diese Verschleißteile aus eigenem Bestand verkaufen kann.

In dem umfangreichsten SLA Paket werden zusätzlich zu den Dienstleistungen aus den Bronze- und Silber-Bündeln Kapazitäten angeboten, um die Wartung kritischer Teile vorherzusagen und diese rechtzeitig durchzuführen. Gerade bei kundenspezifischen, kritischen Teilen ist dies wichtig, da diese in der Regel nicht auf Lager gehalten werden und ein unerwarteter Maschinenausfall so zu langen Stillstandzeiten führen kann. Im Rahmen der Service-Vereinbarung ist die Wartung und der Austausch der Teile inklusive. Dem Maschinenbauer erlaubt das, seine Servicetechniker geplant und weniger auf Abruf einsetzen zu können.

Als Zusatzangebot zu den vorher beschriebenen Service Level Agreements führt die Beispielfirma eigene Verbrauchsmaterialien für ihre Maschinen im Sortiment. Der fiktive Verpackungsmaschinenhersteller hat in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass Kunden minderwertige Folien verwendeten, was zu Ausfallzeiten und Produktionsverlusten führte. Mit einem Verbrauchsmaterialservice sollen Kunden motiviert werden, auf die abgestimmten Folien des Maschinenherstellers zurückzugreifen, wenn die Maschinendaten zeigen, dass alte Bestände zur Neige gehen.

So könnte ein Geschäftsmodell für eine Dienstgütevereinbarung in der Praxis aussehen. Die Voraussetzung dafür ist eine IIoT-Lösung für den Fernzugriff und die Erfassung von Maschinendaten. So können Firmen mit überschaubaren Investitionen in ein Servicegeschäft einsteigen, welches mit seinen kontinunierlichen Cashflows ein hohes Maß an Zukunftsfähigkeit verspricht.

Autoren:Marius Weckes ist Field Marketer DACH bei Ixon B.V.

Die Produktion des Mineralstoffspezialisten Verla-Pharm liegt an einer Durchgangsstraße am Starnberger See. Anlässlich einer Modernisierung installierte PCS eine neue Zutrittssteuerung und Zufahrtskontrolle, um das Sicherheitsniveau auf dem Gelände anzuheben.‣ weiterlesen

Nach der Corona-bedingten Pause öffnete die SPS in diesem Jahr wieder ihre Türen zum persönlichen Austausch vor Ort. Rund 44.000 Besucher und 1.000 Austeller kamen zum Restart nach Nürnberg.‣ weiterlesen

Der Quantencomputing-Spezialist Classiq arbeitet Rolls-Royce zusammen. Ziel ist die Entwicklung von Quantenalgorithmen für die numerische Strömungsmechanik. ‣ weiterlesen

Planen und Steuern mit dem ERP-System, das DMS zum Versionieren und Archivieren - dieses Software-Duo ist nicht ohne Grund zentrale Säule vieler Unternehmensinfrastrukturen. Warum das so ist und wie tief die Integration sein sollte, schildert dieser Artikel.‣ weiterlesen

Nicht jede IoT-Applikation ist hochkomplex. Diese Use Cases zeigen, wie Hersteller von Medizinprodukten branchentypische Probleme in überschaubaren IoT-Projekten effektiv lösen - wenn sie etwa die Partikeldichte in Reinräumen IoT-gestützt überwachen.‣ weiterlesen

Wo stehen Unternehmen, wenn es darum geht, Daten aus Produkten zu erfassen und sie für die Entwicklung von neuen Produkten zu nutzen? Das haben Forscher des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in einer Studie untersucht. ‣ weiterlesen

Picavi setzt ab sofort auf ein Führungstrio: Die Geschäftsführung des Pick-by-Vision-Spezialisten wird um Carsten Funke und Ralph Schraven erweitert. Gemeinsam mit dem neuen CEO Ulrich Prinz wollen sie das internationale Wachstum des Unternehmens weiter vorantreiben. ‣ weiterlesen

Zerspaner investieren viel Zeit in Parametrierungen, um möglichst schnell und ohne Ratterschwingungen zu fräsen. Forschende am IFW arbeiten an einem Verfahren, die Stabilitätsgrenzen eines Fräsprozesses mit deutlich reduziertem Aufwand zu ermitteln.‣ weiterlesen

Im Vergleich zum Vorquartal vermeldet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung einen Rückgang der offenen Stellen um 5 Prozent. Mit 1,82 Millionen liege die Zahl der offenen Stellen jedoch weiter auf hohem Niveau, so die Arbeitsmarktforscher. ‣ weiterlesen

Im Rahmen einer strategischen Zusammenarbeit wollen Schneider Electric und SAP gemeinsame Standards zur Vereinfachung des Onboardings und des Lebenszyklusmanagements von Maschinen und Produktionsanlagen mit digitalen Zwillingen, Virtual und Augmented Reality erarbeiten. ‣ weiterlesen

Um die Produktivität auch in volatilen Zeiten oben zu halten, wollte MTO Maschinenbau auf durchgängig digitale Prozesse umstellen. Dazu integrierte der Metall- und Maschinenbauer aus dem Saarland eine Komplettlösung von Rapidfacture. Im Ergebnis lassen sich Angebote - zuvor ein Flaschenhals - um bis zu 90 Prozent schneller erstellen als zuvor.‣ weiterlesen

Autoren: Marius Weckes ist Field Marketer DACH bei Ixon B.V.

Webseite: www.ixon.cloud

Das Internet of Things verändert Produktwelten und die Vernetzung in der Fertigung gleichermaßen. Entstehende Ökosysteme laden zur einer neuen Form der Zusammenarbeit ein. Die Spezialausgabe IoT Wissen Kompakt informiert über die Technologie, Projektierung und Anbieter für die eigene Applikation, in- und außerhalb der Fabrik.

Um alle Potenziale eines MES umfassend ausnutzen zu können, beleuchten unsere Autoren in der Serie von MES Wissen Kompakt die erfolgskritischen Faktoren, um Fertigungsunternehmen präventiv zu steuern. Darüber hinaus präsentiert MES Wissen Kompakt ein breites Spektrum an Firmenportraits, Produkt- neuheiten und Dienst- leistungen im MES-Umfeld.

Ein Unternehmen, das sich mit der Auswahl eines ERP- Systems befasst, muss sich gleichsam mit einem viel- schichtigen Software-Markt und unklaren Interessen- lagen an interne Abwick- lungsprozesse auseinander- setzen. Guter Rat bei der Investitionsentscheidung ist teuer. ERP/CRM Wissen Kompakt unterstützt Sie bei der gezielten Investition in die IT-Infrastruktur.

Immer mehr Anbieter von Maschinen, Automatisierungstechnik und Industriesoftware integrieren künstliche Intelligenz in ihre Produkte. Das ganze Potenzial spielen selbstlernende Systeme aber erst aus, wenn sie passgenau auf ihren Einsatz in Fertigung und Büro zugeschnitten wurden. Über beide Möglichkeiten, als Fertiger die Vorzüge von industrieller KI zu nutzen, geht es im regelmäßig aktualisierten Themenheft Künstliche Intelligenz.

Mittelständische Unternehmen investieren selbst in schwierigen Zeiten in Microsoft-Technologien, weil sie überzeugt sind, dass ihre Mitarbeiterproduktivität steigt und sich ihre Kostenstruktur bessert. Microsoft hat mit dem Microsoft-Partner-Network ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. Für unsere Leser gibt die Microsoft-Partnerübersicht in Ausgabe Juli/August der IT&Production Tipps für die Suche nach einer geeigneten Branchen- oder Speziallösung im Bereich des produzierenden Gewerbes.

Auf der Suche nach Innovation, nach neuen Lösungen und der Abgrenzung zum Mitbewerb vernetzen sich zunehmend mehr Unternehmen mit externen Experten und Partnern. SAP hat mit dem SAP-Ecosystem ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. In der Maiausgabe der Fachzeitschrift IT&Production erhalten unsere Leser einen aktuellen Überblick zum SAP-Ecosystem im Bereich des produzierenden Gewerbes.

Kostenlos und unverbindlich! Ausfüllen, absenden und keine Ausgabe verpassen